Arturia Pigments 6: Modal Engine seziert – Ein Track-Breakdown im digitalen Detail

22. August 2025

LYRA

Arturia Pigments 6: Modal Engine seziert – Ein Track-Breakdown im digitalen Detail

Arturias Pigments 6 steht im Mittelpunkt dieses Deep-Dive-Videos, in dem der Modal-Engine im Kontext eines modernen Drum & Bass-Tracks auf den Zahn gefühlt wird. Brendan Void führt durch das Breakdown und zeigt, wie zentrale Presets aus der Modal Explorations Soundbank alles von druckvollen Bässen über kristalline Arpeggios bis hin zu vielschichtigen Atmosphären formen. Im Fokus steht der Workflow: Makrosteuerungen, Filterautomation und das kreative Umfunktionieren von Presets werden hervorgehoben und geben einen klaren Einblick in die digitale Flexibilität von Pigments. Wer wissen möchte, wie ein einziges Synth-Engine ein ganzes Arrangement antreiben kann, sollte sich dieses Breakdown nicht entgehen lassen.

Modal Engine im Einsatz: Das digitale Rückgrat des Tracks

Das Video beginnt mit Brendan Void, der einen Drum & Bass-Track vorstellt, der vollständig aus der Modal Explorations Soundbank innerhalb von Pigments 6 gebaut wurde. Von Anfang an steht im Mittelpunkt, wie der Modal-Engine das Arrangement trägt und nicht nur eine Klangpalette, sondern das Fundament für Energie und Bewegung im Track liefert. Der erste Ausschnitt offenbart eine dichte Schichtung aus Breakbeats, tiefen Bässen und funkelnden Arpeggios, alles geformt durch die digitale Architektur von Pigments.

Brendan bereitet eine Abschnitt-für-Abschnitt-Analyse vor und verspricht, zu zeigen, wie jedes klangliche Element gestaltet und manipuliert wird. Dieser Ansatz unterstreicht die Vielseitigkeit des Modal-Engines: Es geht nicht nur um statische Presets, sondern um die Animation und Transformation dieser Sounds innerhalb einer Komposition. Der Workflow ist dabei methodisch: Zuerst Bass, dann Melodien, dann Übergangselemente – ganz so, wie viele Produzenten einen Track von Grund auf aufbauen würden.

There's a lot happening in terms of sound design and layering, and it's all used in creative ways.

© Screenshot/Zitat: Arturiaofficial (YouTube)

Presets mit Charakter: Bass, Arps und Atmosphären

Im Bass-Bereich rückt das Video das Surrender Bass-Preset in den Fokus, das dank Filter-Cutoff-Automation zunächst mit gedämpftem Ton eingeführt wird. Im Verlauf des Tracks werden Makrosteuerungen – insbesondere das Tone-Makro – genutzt, um Drive und Präsenz hinzuzufügen, während das Super-Unison-FX den Sound verdichtet. Bemerkenswert: Dasselbe Preset wird für eine stakkatoartige, rhythmische Linie umprogrammiert, was zeigt, wie ein einzelner Patch durch Makros und Notenprogrammierung mehrere Rollen übernehmen kann.

Die Bassreise geht weiter mit zwei weiteren Presets: Strange Timpani und Machinima. Strange Timpani setzt auf zwei Modal-Engines und eine knackige Filterhüllkurve für einen druckvollen, perkussiven Attack, während Machinima eine Mittenlage beisteuert, die stark EQ’t und gefiltert ist, um Klarheit zu schaffen. Auch hier stehen Makrosteuerungen im Mittelpunkt, die Brillanz entwickeln und Effekte wie Chorus und Kompression einführen. Dieser Abschnitt macht deutlich: Pigments-Presets sind mehr als statische Sounds – sie sind Ausgangspunkte für dynamische, sich entwickelnde Layer im Track.


Makro-Moves und Filter-Tricks: Flexibilität im Engine

What's cool here is how Macro 1, controlling tone and filter movement combined with different note programming lets the composer use a…

© Screenshot/Zitat: Arturiaofficial (YouTube)

Ein zentrales Thema im gesamten Breakdown ist der Einsatz von Filterautomation und Makrosteuerungen, um Sounds in Echtzeit zu formen. Das Surrender Bass-Preset nutzt beispielsweise Makro 1, um sowohl Ton als auch Filterbewegung zu steuern, sodass derselbe Patch sowohl als zurückhaltender Intro-Bass als auch als helleres, rhythmisches Motiv dienen kann. Diese Flexibilität ist typisch für das digitale Design von Pigments, bei dem ein Preset im Arrangement zum Chamäleon wird.

Auch das Layering wird hervorgehoben: Die Presets Strange Timpani und Machinima werden mit identischer Notenprogrammierung gestapelt, doch ihre unterschiedlichen Klangfarben und makrogesteuerten Entwicklungen schaffen eine reichere, komplexere Bass-Sektion. Das Video macht klar: Bei Pigments geht es nicht nur um Klangqualität – sondern darum, wie diese Sounds geformt, automatisiert und für verschiedene kompositorische Zwecke umfunktioniert werden können, ohne den Preset-Browser zu verlassen.

Melodische Layer: Bewegung und Atmosphäre bauen

Die melodische Erkundung beginnt mit einem Trio von Sounds: Divided Motion (ein arpeggiertes Patch mit zwei Modal-Engines und analogem Wärmecharakter), Grain Spine (stereo-gepanned, mit Reverse-Switch für Sample-Playback und Mod-Wheel-gesteuerter Stereo-Verengung) und Take A Break (ein resonantes, sich entwickelndes Pad mit makrogesteuerter Bewegung und randomisierter Tonhöhenmodulation). Jeder Sound ist so gewählt, dass er Momentum und Tiefe verleiht, wobei Makro- und Mod-Wheel-Zuweisungen für performative Kontrolle sorgen.

Auch atmosphärische und Filler-Elemente werden analysiert. Perpetual bringt ein unheimliches, metallisches Pad, das sich unvorhersehbar entwickelt, während Beam On Beams und Glidelock helle, perkussive Arpeggios und Key-Sounds liefern, die Übergänge und Breakdowns akzentuieren. Das Aniseed-Preset sticht mit seinem cleveren Makro-Setup hervor, das es erlaubt, den Fokus zwischen zwei Engines zu verschieben und den Klang in Echtzeit zu morphen – besonders effektiv in Kombination mit Riser-Presets für Spannungsaufbau.

Es entsteht ein Workflow, bei dem melodische und atmosphärische Layer nicht nur gestapelt, sondern durch Modulation und Makrozuweisungen dynamisch miteinander interagieren. Das Ergebnis ist eine kohärente, sich entwickelnde Klanglandschaft, die sowohl die Tiefe des Modal-Engines von Pigments als auch die durchdachte Preset-Gestaltung demonstriert. Das Video schließt mit einem Dank an Victor Morellos Komposition und betont erneut das kreative Potenzial, das modale Synthese im digitalen Kontext freisetzt.

Hopefully you've got a great sense of how versatile and inspiring the model exploration presets can be and how powerful model synthesis…

© Screenshot/Zitat: Arturiaofficial (YouTube)

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