Molten Music Technology lässt im November die Bunker beben: KI-Krise, Gear-Chaos und Community-Raves

29. November 2025

SPARKY

Molten Music Technology lässt im November die Bunker beben: KI-Krise, Gear-Chaos und Community-Raves

Robin Vincent von Molten Music Technology ist zurück mit einer November-Rundschau, die dichter gepackt ist als ein Rave-Bunker um drei Uhr morgens. Diesmal jagt er durch einen wilden Stapel neuer Kisten und Blips – Teenage Engineerings genre-hüpfender EP–40, Endorphin.es‘ knallpinker Evil Pet und Arturias KeyStep Mk2 bekommen alle die Molten-Behandlung. Aber es geht nicht nur um Gear: Robin taucht kopfüber in die KI-Debatte ein, verteilt gleichermaßen Seitenhiebe und Hoffnung und hebt die Patch-and-Tweak-Community hervor, bevor er die britische Synth-Szene mit Synth East und Synth Picnic anheizt. Wer das volle Chaos will, muss das Video schauen – das hier ist nur die Spitze des klanglichen Eisbergs.

Gear-Tsunami: Blips, Boxen und bizarre Biester

Robin Vincent verliert keine Zeit – er startet direkt mit einer Flutwelle neuer Geräte, von DF Audios Patchwork-Patchbay über Dreadbox‘ Nix-Neuauflage bis zum Stylophone DF8. Im Fokus stehen einzigartige Funktionen und Design-Schrullen, nicht einfach nur weitere 08/15-Kisten. Teenage Engineerings EP–40 bekommt eine besondere Erwähnung für den genre-spezifischen Ansatz, der Reggae, Dub und Dancehall in eine Party-in-der-Box packt, die genauso viel kulturelle Feier wie Sound-Zerstörung ist.

Wer einen Desktop-Synth sucht, der klingt wie die eigene Seele, durch analoge Schaltkreise gejagt, oder eine Filterbox, die jedes Signal in Unkenntlichkeit verwandelt, wird hier fündig. Robins Stil ist gnadenlos – er zeigt das Schräge, das Wunderbare und das einfach Nützliche, immer mit der ehrlichen Molten Music Technology-Attitüde. Hier wird niemand an die Hand genommen: Es gibt einen Schnellfeuer-Paradezug an Gear, der entweder das Portemonnaie zückt oder die Augen rollen lässt – je nach Geschmack.

Es ist eine Party in der Box und zugleich ein ernstzunehmendes Musikstudio-Tool.

© Screenshot/Zitat: Moltenmusictech (YouTube)

Standout-Weapons: KeyStep Mk2 und Evil Pet

Granular verwirrt mich oft... aber das hier finde ich wirklich inspirierend und es hat mir einen Zugang zu Granular gegeben, den ich vorher…

© Screenshot/Zitat: Moltenmusictech (YouTube)

Zwischen dem Gear-Gewitter stechen zwei Maschinen heraus wie Neon-Schilder im Nebel: Arturias KeyStep Mk2 und Endorphin.es‘ Evil Pet. Der KeyStep Mk2 nimmt das geliebte Original und stopft es voller neuer Features – Songbau, Melodie-Mutation und tiefere Arpeggios – auf Kosten etwas direkter Bedienung. Robins Fazit? Man verliert ein wenig Drehspaß, gewinnt aber eine Kreativmaschine, die sich im Modular-Setup genauso wohlfühlt wie in der DAW-losen Jam.

Und dann ist da noch der Evil Pet, ein Granular-Synth, der den Weltraum-Glitzer gegen knalliges Pink und Traktorreifen-Knöpfe tauscht. Granular für alle: sofort, intuitiv, und fähig zu allem von Drones bis rhythmisch zerfetztem Chaos. Robin ist sonst kein Granular-Fan, aber dieses Teil hat ihn gepackt. Wer hören will, was diese Biester wirklich können, muss das Video sehen – Worte kratzen nur an der Oberfläche des klanglichen Gemetzels.

KI: Apokalypse oder Inspiration?

Robin macht keinen Bogen um den KI-Elefanten im Raum. Er legt die Angst und den Frust offen – Musiker fürchten Jobverlust, Kreativitätsdiebstahl und eine Flut seelenloser Tracks. Aber er kauft die Panik nicht komplett ab. Stattdessen sieht er KI als Weckruf: Wenn deine Musik nur Fabrikware ist, ist es vielleicht Zeit, dich zu steigern. Die eigentliche Bedrohung, meint er, trifft die Jingle-Produzenten, nicht die Künstler, die Herzblut in jeden Track stecken.

Er bleibt philosophisch angesichts der KI-Flut – Millionen generierter Tracks, aber wer hört das eigentlich? Robins Kids graben immer noch nach seltenen Vinyl-B-Seiten, nicht nach KI-Matsch. Die Verbindung, die Story, das menschliche Chaos – das zählt. KI übernimmt vielleicht die Hintergrundmusik für Werbespots, aber sie ersetzt nicht den Kick eines Live-Gigs oder die Freude, eine neue Lieblingsband zu entdecken.

Es gibt auch Hoffnung: KI als kreatives Werkzeug, nicht nur als Bedrohung. Robin verweist auf Rolands Project Lydia Pedal und die kommende Welle KI-gestützter DAW-Features. Die Herausforderung ist, KI ethisch und kreativ zu nutzen, nicht nur als Abkürzung zur Mittelmäßigkeit. Wer den vollen Rant will – zu gleichen Teilen Untergang, Hoffnung und trockener britischer Witz – findet ihn im Video.

Letztlich ist das Auftauchen von all diesem KI-Matsch... eigentlich ein Weckruf.

© Screenshot/Zitat: Moltenmusictech (YouTube)

Patch and Tweak: Der Geheimbund der Synth-Nerds

Vor dem KI-Sturm rückt Robin die Patch-and-Tweak-Community ins Rampenlicht – ein Abo-basierter Zufluchtsort für Synth-Fans, die mehr wollen als nur Hochglanz-Bücher. Es gibt ein Digitalmagazin, ein Forum, Patch-Sharing, Interviews, Demos und Deep-Dive-Diskussionen. Wer ernsthaft lernen, kollaborieren und sein Synth-Game auf das nächste Level bringen will, ist hier im richtigen Bunker. Die Bücher sind top, aber die Community ist das wahre Herz.


Synth East & Synth Picnic: Rave-Bunker im echten Leben

Komm vorbei, genieß die Gesellschaft anderer Synthesizer-Leute und tauch ein in Sounds und Performances, die du sonst nirgends hörst.

© Screenshot/Zitat: Moltenmusictech (YouTube)

Robin schließt mit einem Gruß an die britische Synth-Szene und macht Lust auf kommende Events wie Synth East und Synth Picnic. Synth East ist ein ausgewachsenes Festival im Norwich Arts Centre, mit Hersteller-Expo, Live-Performances und DIY-Workshops von Moritz Klein. Wer sich die Hände schmutzig machen, Schaltungsdesign lernen oder einfach im Chaos eines Raums voller Modular-Freaks baden will, ist hier richtig.

Synth Picnic ist dagegen das monatliche Gegenmittel gegen Gear-FOMO – ein Pop-up-Event, bei dem man die neuesten Synths und Modular-Teile ausprobieren, mieten oder einfach nur anstarren kann. Robin bringt diesmal das Astrolab 37 mit, also wer wissen will, was dahintersteckt, sollte vorbeikommen und patchen. Community, Kaffee und ein Raum voller Synths – was braucht man mehr? Die wahre Magie passiert wie immer vor Ort, nicht nur auf YouTube.

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