Andrew Chapman Creative ist nicht hier, um SSL zu huldigen – er jagt den Revival 4000 Channel Strip gnadenlos durch einen Blindtest. Vergiss Markenhype und Nostalgie: Hier zählt nur, was wirklich aus den Boxen kommt. Chapman ist brutal ehrlich, mit einer Prise trockenem Humor, und scheut sich nicht, überteuertes Equipment zu entlarven. Wer wissen will, ob der SSL Revival 4000 ein echtes Studiomonster oder nur ein teures Statussymbol ist, bekommt hier die Antwort. Spoiler: Die Shootouts muss man selbst hören – manche Nuancen lassen sich einfach nicht in Worte fassen.

17. Dezember 2025
SPARKY
Blindtest mit Andrew Chapman Creative: SSL Revival 4000 auf dem Prüfstand
A Designs P-1 500 Series Preamp, Antelope Audio Discrete 4, Brainworx BX Console SSL 4000 Channel Strip Plugin, Chandler TG2 500 Series Preamp, Dachman Audio DA87 SE, Guild OM240E Acoustic Guitar, SSL Revival 4000 Series Channel Strip
Bias im Bunker: Blindtest für den SSL Revival 4000
Andrew Chapman Creative ist nicht hier, um SSL zu schmeicheln. Er gibt offen zu, dass er selbst voreingenommen ist – sein YouTube-Profilbild zeigt ihn schließlich vor einem riesigen SSL-Pult, aber Nostalgie trübt ihm nicht das Gehör. Stattdessen setzt er auf einen echten Blindtest, bei dem alle visuellen Hinweise und Markenglorifizierung ausgeblendet werden.
Die Methode ist simpel und gnadenlos: Zwei Signalwege, einmal Hardware, einmal Plugin, keine Labels, keine Hinweise. Chapman hält seine Meinung bis zum Schluss zurück, sodass nur der Klang zählt. Ein erfrischender Weckruf für alle, die sich schon mal von glänzenden Logos und Marketing blenden ließen. Wer wissen will, was der SSL Revival 4000 wirklich kann, kommt um diesen Ansatz nicht herum.

"Ich werde bis zum Ende des Videos kein einziges Wort über dieses spezielle Gerät verlieren."
("I am not gonna say a single word about this particular unit until the end of the video.")© Screenshot/Zitat: Andrewchapmancreative (YouTube)
Klang, Dreck und Drehorgien: Der SSL unter der Lupe

"Sie sind ziemlich neutral, haben schnelle Transienten, es gibt nichts auszusetzen."
("They're fairly neutral they have fast transients there's nothing wrong with them.")© Screenshot/Zitat: Andrewchapmancreative (YouTube)
Sobald die Blindfolds fallen, geht Chapman ins Detail, was der Revival 4000 auf dem Kasten hat. Er bleibt ehrlich: Die Preamps sind neutral, nicht voller Charakter oder Mojo, aber sie liefern schnelle Transienten und machen keinen Ärger. Sozusagen das Muttermal der Audiowelt – immer da, nie ein Problem.
Richtig Spaß macht es aber bei Dynamik und EQ. Der SSL-Kompressor ist nichts für Anfänger oder Planlose – er springt von subtil zu brutal mit minimalen Drehungen, und die LED-Meter helfen dabei kaum. Trifft man aber den Sweet Spot, gibt’s das volle SSL-Feeling. Der EQ überzeugt: Satter, voller Bass ohne Matsch, chirurgische Cuts, wenn nötig, und ein High Shelf, der glitzert, ohne die Ohren zu zerfetzen. Chapmans Fazit: Hier gibt’s Attitüde und Punch ohne die typischen Kompromisse von Billig-Gear.
Hardware vs Plugin: Das Blind-Shootout
Das Herzstück des Videos ist der Blindvergleich zwischen der Revival 4000 Hardware und einem SSL-Style-Plugin. Chapman bleibt klinisch: Pegel angeglichen, kein Schummeln, nur reines Hören. Zu hören gibt’s E-Gitarre, Vocals, Snare, Drums und Bass – alles durch beide Signalwege, und du sollst den Unterschied erkennen.
Wenn das Geheimnis gelüftet wird, sind viele überrascht. Mal gewinnt das Plugin, mal die Hardware – und wer falsch tippt, spart vielleicht ein paar hundert Euro. Die Unterschiede sind subtil, und im Mix ist der Hardware-Vorteil eher ein Gefühl als ein krasser Klangunterschied. Wer den echten Unterschied hören will, muss das Video schauen – Text kann diese Mikro-Nuancen einfach nicht transportieren.
Punch pro Euro: Die Klangmuskeln des SSL Revival 4000
Chapman macht keinen Hehl aus dem Preis – zwei Riesen für einen Channel Strip tun weh. Aber, zu seinem eigenen Ärger, gibt er zu: Der Revival 4000 liefert ab. Er bringt genau den Punch, die Energie und die leichte Dreckigkeit, die die 4000er-Serie legendär gemacht haben. Selbst wenn man einfach nur Audio durchschickt, ohne einen Knopf zu drehen, gibt’s schon einen Hauch Analogzauber.
Klartext: Hier geht’s nicht um Nostalgie – der Revival 4000 bringt wirklich was. Wer den klassischen Konsolen-Angriff im modernen Rack will, bekommt ihn hier. Aber bei dem Preis sollte man sicher sein, dass man ihn wirklich braucht, denn jeder Dezibel SSL-Attitüde kostet.

"Fuck ist das beste Wort, das mir einfällt, und der Grund, warum ich meine persönliche Bewertung mit einem F-Wort beginne, ist, dass das Ding 2000 Dollar kostet."
("Fuck is the best word I can think of and the reason why I start my personal review with an F bomb is because it costs 2000 dollars.")© Screenshot/Zitat: Andrewchapmancreative (YouTube)
Moderne Probleme: Preis, Recall und Hybridstudio-Frust

"Bei dem Preis würde ich mir von SSL, falls ihr zuhört, wünschen, dass es ein digitales Recall gäbe."
("At that price point, the other thing that I would love to have SSL if you're listening which who knows but digital recall would be great.")© Screenshot/Zitat: Andrewchapmancreative (YouTube)
Hier wird Chapman deutlich bei den Nachteilen. Der Revival 4000 ist teuer – nicht so verrückt wie ein Vintage-Pult, aber für die meisten trotzdem unerreichbar. Und in einer Welt, in der alle hybrid arbeiten, nervt der fehlende digitale Recall gewaltig. Wer das Teil im modernen Setup nutzen will, muss Recall-Sheets schreiben oder ständig Fotos von den Einstellungen machen.
Chapmans Fazit ist typisch: Der Sound ist fantastisch, aber der Preis eben auch. Wer das nicht rechtfertigen kann, sollte auf den Gebrauchtmarkt hoffen. Für alle anderen ist der Revival 4000 ein starker Channel Strip mit ein paar Problemen aus dem 21. Jahrhundert. Ob sich der Aufwand lohnt? Das muss man hören – manche Dinge lassen sich eben nicht in Text pressen.